Märkische Oderzeitung 17.1.2017

Das Netzwerk Gesunde Kinder kommt nach Angermünde zurück. Am 2. Februar wird hier wieder eine Anlaufstelle für Eltern und Kinder mit vielfältigen Angeboten eröffnet. Auch die eingeschlafene ehrenamtliche Patenarbeit soll belebt werden.

Begeistert saust der zweijährige Benny immer und immer wieder mit dem Bobbycar die Baby-rutsche herab. Hier kann er sich richtig austoben, während seine Mutter und seine Oma mit anderen Eltern und mit erfahrenen Fachkräften plaudern. Auf Benny und all die anderen Kinder im Familientherapiezentrum Angermünde schauen viele erwachsene Augen. Hier öffnet in wenigen Tagen wieder ein Familienzentrum des Netzwerkes Gesunde Kinder als Anlaufstelle und Treffpunkt für junge Eltern.

“Ich finde es wunderbar, dass es wieder solch ein Angebot in Angermünde gibt. Das ist eine große Entlastung für Eltern, die sich mal austauschen können, mal rauskommen aus den eigenen vier Wänden”, sagt Bennys Oma Manuela Wein.

Das Netzwerk Gesunde Kinder hatte sich seit mehr als zwei Jahren aus Angermünde zurückgezogen und auf Schwedt konzentriert, die ehrenamtliche Patenarbeit ist eingeschlafen. Nun startet das Netzwerk neu und hat sich dafür Verbündete zur Unterstützung gesucht, unter anderem den Deutschen Kinderschutzbund Uckermark, das Netzwerk Frühe Hilfen, die Gesellschaft für Gesundheit und Pflege GfG Angermünde, die IG Frauen und die Kreativwerkstatt vom Sozialkonzept Brandenburg.

Erstes gemeinsames Projekt war der Kinderneujahrsempfang, der am vergangenen Donnerstag in Angermünde erfolgreiche Premiere hatte. Im Familientherapiezentrum Angermünde, am Ring 30, steht dafür ein großer Veranstaltungsraum zur Verfügung, der künftig auch Treffpunkt des Netzwerkes Gesunde Kinder sein wird. Hier gehen ohnehin viele Eltern und Kinder ein und aus.

Unter dem Dach des Familientherapiezentrums befinden sich verschiedene Praxen für Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie sowie die Geschäftsstelle des Kinderschutzbundes – ein Haus, das sich ideal auch als Mutter-Vater-Kind-Treffpunkt eignet, findet Netzwerk-Koordinatorin Sylvia Wegner. “Bisher mussten Eltern zu den Netzwerkangeboten nach Schwedt fahren, was vielen zu umständlich war. Sie haben eine Anlaufstelle in Angermünde sehr vermisst”, erzählt auch Cornelia Bottner, die seit vielen Jahren das Netzwerk als ehrenamtliche Patin unterstützt und frischgebackenen Eltern mit Rat und Tat hilft, den Alltag mit Kind in den ersten drei Jahren zu meistern.

Sie wird künftig den Familientreffpunkt betreuen. “Wir wollen hier wieder mit verschiedenen Angeboten für junge Mütter und Väter präsent sein und beispielsweise eine Krabbelgruppe, Spielecken, Kreativangebote, Kochkurse, Kindersachentauschbörse, Feste oder Schulungen und Vorträge mit Experten zur Kindererziehung, zu gesunder Ernährung und vieles mehr anbieten”, kündigt Cornelia Bottner an. Geöffnet ist ab 2. Februar zunächst donnerstags von 10 bis 12 Uhr.

Neben dem offenen Treffpunkt für junge Eltern und Kinder liegt Cornelia Bottner aber vor allem die Patenarbeit am Herzen, die nach dem Rückzug des Netzwerkes aus Angermünde hier auch eingeschlafen war. “Wir hoffen, dass sich ehemalige Paten und auch neue Interessenten melden, die gern junge Eltern, die es wünschen, in verschiedenen Situationen des Familienalltags beraten und unterstützen und einfach da sind, wenn sie mal gebraucht werden”, sagt Cornelia Bottner.In Kürze beginnt ein neuer Kurs für ehrenamtliche Paten.

Artikel in der Märkischen Oderzeitung am 17. Januar 2017